Zum Inhalt springen

Zahnschonende Ernährung.

Eine zahnschonende Ernährung kann und muss nicht zuckerfrei sein, denn selbst in natürlichen Lebensmitteln wie Obst und Milch ist Zucker enthalten.

Ganz wichtig: nicht die Menge an Süßigkeiten ist für Karies verantwortlich, sondern die Häufigkeit des Naschens! D. h. also, Ihr Kind sollte seine Süßigkeiten einmal am Tag essen, aber nicht in über den ganzen Tag verteilten Portionen.

Viel wichtiger als eine zuckerfreie Ernährung ist die Einschränkung von süßen und säurehaltigen Getränken. Hierzu zählen auch die als „zuckerfrei” deklarierten Säfte, da sie eine große Menge Fruchtzucker enthalten!

Sie sollten Ihrem Kind nur zu den Mahlzeiten zucker- oder säurehaltige Getränke anbieten (maximal 2x am Tag). Den Rest des Tages geben Sie Ihrem Kind Mineralwasser zum Trinken.

Leider mögen nicht alle Kinder, die einmal süße Getränke kennen gelernt haben, Wasser. Um den Kindern Wasser wieder schmackhaft zu machen, muss man manchmal zu einigen Tricks greifen. Dabei helfen wir gerne.

So behält Ihr Kind gesunde Zähne:

Vermeiden Sie „Hungerlöcher“ – Ihr Kind braucht 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten, sonst steigt die Lust auf Süßes!

  • Zwischen den Mahlzeiten sollten aber große Pausen liegen, sonst können sich die Zähne nicht gegen erneute Säureangriffe wehren.

  • Vermeiden Sie das Dauernuckeln an der Flasche und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind nicht mit der Nuckelflasche einschläft.

  • Geben Sie Ihrem Kind vor allem nachts keine gesüßten Getränke.

  • Nutzen Sie die große Geschmacksvielfalt von Gemüse und Obst. Gewiss finden sich auch für Ihr Kind einige Arten, die es mag. Außerdem können Sie Gemüse fein geraspelt oder zerkleinert in Suppen, Soßen oder anderen Speisen verstecken. Obst können Sie fein gewürfelt unter Salate mischen.

  • Kinder mögen gern „Fingerfood“ – z. B. Paprika, Gurken oder Kohlrabi mit den Fingern essen und dieses eventuell noch in leckere Dips tauchen dürfen.

  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Wenn Sie selbst Obst oder Gemüse essen und dieses Bestandteil der üblichen Mahlzeiten ist, greift auch Ihr Kind eher zu.

  • Verbieten Sie Ihrem Kind nicht die Süßigkeiten, denn Verbotenes ist noch interessanter.

  • Süßwaren und Gebäck bewusst auswählen, wenig einkaufen und nur kleine Vorräte anlegen.

  • Kaufen Sie Süßwaren mit dem Zahnmännchensymbol. So können Sie sicher sein, zahnfreundliche, kalorienarme Zuckerstoffe zu kaufen, z. B. für unterwegs zahnfreundliche zuckerfreie Kaugummis.

Ernährungsfehler.

Ein wichtiger Faktor bei der Kariesentstehung ist der Konsum von Kohlenhydraten und dabei vor allem die Aufnahme von Zucker. Prinzipiell kann aber jedes Lebensmittel mit einer bestimmten Zuckerkonzentration Karies verursachen, wenn Zahnbelag vorhanden ist. Entscheidend ist aber nicht die Menge an aufgenommenem Zucker, sondern die Häufigkeit des Verzehrs. Deshalb ist es zahnärztlicher Sicht sinnvoller, eine Süßigkeitenportion auf einmal zu naschen, als viele kleine Portionen über den Tag zu verteilen.

Karies entsteht nur, wenn die Erreger die Zähne oft genug angreifen können und keine Zeit zur Regeneration bleibt. Die Bakterien verarbeiten den Zucker zu Säuren (vor allem Milchsäure). Die Säure wirkt auf die Zähne ein, Mineralien werden herausgelöst, die Zähne werden demineralisiert – ein Loch / Karies entsteht.

Nuckelt ein Kind den ganzen Tag über oder auch in der Nacht an einer Flasche mit Fruchtsäften, Saftschorle oder Kinderfertigtees, werden die Milchzähne permanent mit Zucker und Bakterien konfrontiert – ein hohes Kariesrisiko ist die Folge. Die „frühkindliche Karies“, auch „Nuckel- oder Flaschenkaries“genannt, ist die schmerzhafte Folge.

Versteckter Zucker ist vorhanden in

  • Kinderteegranulat (Fertigtee) bis zu 95 %!
  • Fruchtsäften bis zu 20 %
  • Ketchup 20 – 30 %